Elsass Sehenswürdigkeiten

Das Elsass hat viele interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten, darunter zahlreiche mittelalterliche Burgen und Schlösser, wie die bekannte Burg Fleckenstein. Auf der Straße der 5 Burgen können Sie gleich mehrere historische Bauwerke entdecken. Aber auch die modernen technischen Errungenschaften, wie das Schiffshebewerk von Arzviller, gehören zu den sehenswerten Highlights des Elsass.  

Burgen, Schlösser und Kirchen

Burg Fleckenstein

Fleckenstein liegt in den nördlichen Vogesen und ist eine der meistbesuchten Burgen des Elsass. 1129 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt und gilt als Stammburg des Adelsgeschlechts von Fleckenstein. Im Jahr 1689 wurde sie von den Truppen des Königs Ludwig XIV. zerstört und zerfiel danach zur Ruine. 1898 kam sie unter Denkmalschutz, und in den 90er Jahren wurden umfassende Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Heute gilt die Burg besonders für Familien mit Kindern als beliebtes Ausflugsziel.

Burg Fleckenstein wurde auf einem 43 m hohen und 8 m breiten Sandsteinfelsen erbaut. Das Tor am Eingang stammt aus dem 15. Jahrhundert. Verschiedene Teile der Burg sind erhalten geblieben, z.B. Wohngebäude, Teile des Brunnenturms und des Treppenturms, das Tor in der Ringmauer sowie die Reste von zwei Türmen.
Die Burg beherbergt auch ein kleines Museum mit Fundstücken aus der Burg. Am Brunnenturm wurde ein mittelalterlicher Tretradkran rekonstruiert. Ein Rundgang über die Anlage wird von Ritter Willy von Fleckenstein geführt. Die Figur steht an wichtigen Punkten des Lehrpfades und fordert Eltern und besonders Kinder auf, Rätsel der Burg zu lösen. Außerdem werden viele Sagen erzählt und sogar Geheimgänge geöffnet.
 

Hohkönigsburg

Am Rand der Vogesen in 757 m Höhe liegt die meistbesuchte Burg der Region, die Hohkönigsburg. Sie wurde im 12. Jahrhundert von den Hohenstaufen auf einem Felsvorsprung erbaut, weshalb sie sowohl einen idealen Beobachtungsposten sowie eine Rückzugsmöglichkeit darstellte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie nach einer Belagerung geplündert und zerstört. Erst Kaiser Wilhelm II. hat sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederaufbauen lassen.

Die Räumlichkeiten der Burg sind aufwendig ausgestattet mit Mobiliar aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Auch eine beeindruckende Waffensammlung aus dieser Zeit ist auf der Burg zu finden. Über eine Zugbrücke betritt man das Innere der Anlage und gelangt so zu den Gemächern und der Waffenkammer. Der Wohnbereich besteht teilweise aus getäfelten Sälen. Die Täfelung aus dem 15. Jahrhundert diente sowohl der Dekoration als auch der Wärmedämmung. Auch ein Holzbalkon und der Trophäensaal befinden sich in diesem Teil der Burg. In der zweiten Etage residierte einst die Kaiserin. Hier stehen antike Möbel im Kontrast zur modernen Ausstattung der kaiserlichen Küche. Der Kaisersaal ist berühmt für seine Fresken aus dem 20. Jahrhundert.

Vom Bergfried und dem großen Bollwerk aus hat man einen herrlichen Ausblick über die Rheinebene bis hin zum Schwarzwald. Der Außenbereich bietet außerdem einen mittelalterlichen Garten, der 2001 entlang der Burgmauern angelegt wurde.
 

Straße der 5 Burgen

Einen schönen Ausflug verspricht die Straße der fünf Burgen in der Nähe von Colmar. Die ca. 11 km lange Strecke führt von Süden nach Norden durch die Berglandschaft des Elsass bis nach Wintzenheim.

Den ersten Halt legt man bei den Donjons d'Eguisheim ein. Dies sind die drei Burgen Dagsbourg, Wahlenburg und Weckmund oberhalb von Husseren-les-Chateaux. Vom Parkplatz aus geht man ca. 10 Minuten zu den 591 m hoch gelegenen Burgen, von denen drei Bergfriede aus Sandstein aus dem 11. bis 13. Jahrhundert zu sehen sind.
Die Hohlandbourg aus dem 13. Jahrhundert erreicht man nach 6 km. Die unter Denkmalschutz stehende Burg wird renoviert, wobei die Außenmauern noch im Original erhalten geblieben sind. Sie ist die gewaltigste Burg des Elsass mit 100 m Länge und 60 m Breite. Eine Gaststätte sowie ein Kräutergarten gehören zur Anlage. Von der Burg kann man einen herrlichen Ausblick auf Colmar und die Vogesen genießen.

Die Ruine Pflixbourg ist nur ca. 2 km entfernt und verfügt über einen 22 m hohen Turm. Auch hier kann man eine besonders schöne Aussicht auf die umliegenden Täler genießen.
 

Odilienberg

Der 763 m hohe Mont Ste. Odile wird der heilige Berg des Elsass genannt. Auf dem Berg befindet sich das Kloster der heiligen Odilia, der Schutzpatronin des Elsass. Um das Jahr 700 gegründet, war die Blütezeit des Klosters im 12. Jahrhundert. Die Engelskapelle, die Kreuzkapelle und die Odilienkapelle mit dem Grab der heiligen Odilia stammen noch aus dieser Zeit. Andere Teile des Klosters wurden im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut, nachdem sie Plünderungen und Bränden zum Opfer gefallen waren.

Die über 10 km lange Heidenmauer umgibt den Odilienberg und stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1000 v. Chr. Vermutungen zufolge wurde sie als Fliehburg von keltischen Stämmen errichtet. Vom Kloster aus führen verschiedene Wanderwege an der Mauer entlang bis zu den umliegenden Burgen. Diese wurden zum Schutz des Klosters rund um den Berg angelegt. Die ausgeschilderten Wanderwege führen auch zum 817 m hohen Männelstein, von wo aus man eine herrliche Aussicht auf die Rheinebene und die bewaldeten Berge der Vogesen hat.
 

Liebfrauenmünster Straßburg

Das Liebfrauenmünster ist das Herzstück Straßburgs und eine der größten Kathedralen Europas. Der Bau dauerte insgesamt vier Jahrhunderte und durchlief so mehrere Stilepochen, die das Aussehen des Münsters beeinflussten. 1439 wurde der Nordturm und somit der letzte Teil der Kathedrale fertig gestellt. Mit diesem 142 m hohen Turm war das Liebfrauenmünster sogar von 1647 bis 1874 das höchste Bauwerk der Menschheit. Heute kann man die Aussicht über Schwarzwald, Vogesen, Odilienberg und Kaiserstuhl von der Turmplattform aus genießen.

Im Inneren gibt es viel Sehenswertes: Die astronomische Uhr ist besonders bemerkenswert, da sie die einzige auf der ganzen Welt ist, die 13 Uhr schlägt. Angezeigt werden Erd-, Mond- und Planetenbahnen. In der Silvesternacht läuft das Räderwerk ab und berechnet das Basisdatum für die beweglichen Feiertage. Außerdem hält sie wohl den Rekord für langsam drehende Zahnräder, denn sie bildet die Präzession der Erdachse nach und vollendet genau eine Umdrehung in 25.800 Jahren.

Die Langhausorgel mit dem gotischen Gehäuse fungiert als Hauptorgel. Zwei weitere Orgeln befinden sich im Chor und in der Krypta. Die Glasmalereien der Fenster stammen hauptsächlich aus dem 12. und 14. Jahrhundert. Der berühmte Engelspfeiler aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts sowie die spätgotische steinerne Kanzel sind nicht zu übersehen, und die figurenreiche Westfassade beeindruckt mit ihren Portalstatuen und der Fensterrose.
 
 

Museen im Elsass

Musée Les Mineurs Wendel

Ein außergewöhnliches Freizeiterlebnis für die ganze Familie bietet das Schaubergwerk La Mine Wendel und das Bergarbeitermuseum Musée Les Mineurs Wendel auf dem etwa 100 ha großen Gelände des "Parc Explor" nahe der deutsch-französischen Grenze in Petite-Rosselle (Lothringen).

Im ehemaligen Direktionsgebäude der Grube Wendel können die Besucher das Musée Les Mineurs Wendel erkunden und die faszinierende Geschichte der lothringischen Kohlegruben auf 1.800 qm kennen lernen. Die attraktive Ausstellung lässt den Besucher mit Hilfe von dreisprachigen (engl./frz./dt.) Multimedia-Dokumenten und Schautafeln in die Geschichte der Kohleindustrie sowie in das Alltagsleben der Bergarbeiter und deren Familien eintauchen, außerdem werden zahleiche Berufe über- und untertage vorgestellt.

Das Schaubergwerk La Mine präsentiert sich architektonisch sehr modern und symbolisiert durch seine äußere Gebäudegestaltung in Form eines großen, offenen, roten Buches die Geschichte. Die Besucher der Grube erleben die Atmosphäre der Tiefe durch Geräuschkulissen wie sie früher zu hören waren. Die Wege führen durch Gesteins- und Flözstrecken zu den Abbaustellen mit unterschiedlichen Neigungen.
 

Eco-Museum und Bioscope Ungersheim

Das Eco-Museum im Elsass ist das größte Freilichtmuseum Frankreichs mit über 70 wieder aufgebauten Häusern. Das Museumsdorf besteht unter anderem aus einer Schule, einer Bäckerei, einer Töpferei, einer Wassermühle, einer Schnapsbrennerei und einem Bahnhof. Traditionelle Häuser mit Gärten und Äckern beherbergen Pferde, Kühe, Schweine, Enten, Ziegen und Esel. Besucher erhalten einen Einblick in das traditionelle Landleben, sowohl in den Wohngebäuden als auch in den originalen Werkstätten der Handwerker. Sogar Getreidesorten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden angebaut. Das Ecomusée produziert außerdem Wein, Futterpflanzen, Obst und Gemüse.
Direkt nebenan liegt das ehemalige Kali-Bergwerk „Clair de Mine“, das durch einen Zug mit dem Dorf verbunden ist und ebenfalls besichtigt werden kann.

Nicht weit entfernt ist auch der Freizeitpark Bioscope, der den Umweltschutz thematisiert. Hier können Familien mit Kindern alles Wissenswerte über den Mensch und seine Umwelt lernen. Die Attraktionen umfassen verschiedene Naturräume, Klimazonen sowie Shows zur Entstehung der Erde. Spielplätze mit Trampolinen, Rutschbahnen und Seilzügen sind über das gesamte Gelände verteilt.
 

Museum Unterlinden

Das kunsthistorische Museum Unterlinden befindet sich im ehemaligen Kloster der Dominikanerinnen aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt den berühmten dreiteiligen Isenheimer Altar von Mathias Grünewald. Dieser stellt ein Meisterwerk der abendländischen Kunst dar und hat durch seine bemalten Flügel, die den aus Schnitzplastiken bestehenden Altarschrein umrahmen, einen besonderen Aufbau. Die Sammlung des Museums zeigt Skulpturen und Gemälde aus der Zeit ab dem Ende des Mittelalters bis zur Renaissance.

Im Klosterkeller befindet sich die archäologische Sammlung mit unzähligen Gebrauchsgegenständen und Grabbeigaben, die vorwiegend in der umliegenden Region gefunden wurden. Die Ausstellungsstücke bieten einen Überblick über die verschiedenen Entwicklungsstadien des Menschen, da sie auf die Zeit zwischen Jungsteinzeit (5.000 v. Chr.) und Merowingerzeit (700 n. Chr.) datiert werden können.

Auch Kunstgewerbegegenstände und volkstümliche Kunst finden ihren Platz im Museum. Hier werden ländliche und städtische Traditionen aus der Region Colmar dargestellt. Das Musée d’Unterlinden ist für seinen einmaligen Bestand an rheinischer Kunst und seine seltenen Sammlungen bekannt.
 

Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Straßburg

Das 1998 eröffnete Museum befindet sich in der historischen Altstadt am Ufer der Ill. Das riesige Glasgebäude beherbergt Skulpturen und Bilder aus der Zeit des Impressionismus bis zur Gegenwart. Die Ausstellungsstücke sind weitgehend historisch angeordnet, so dass Besucher einen guten Überblick über die Epochen erhalten. Der Architekt des Gebäudes, Adrien Fainsilber, legte bei seinem Konzept Wert auf Übersichtlichkeit und Öffnung. Die beiden Flügel des Museums sind durch eine große gläserne Halle miteinander verbunden, von der aus man in die einzelnen Säle gelangt.

Circa 3.800 m² Fläche stehen für die drei großen Sammlungen Bildende Kunst, Grafische Kunst und Fotografie zur Verfügung. Auf weiteren 1000 m² kommen Wechselausstellungen hinzu. Die Werke von Gustave Doré, Hans Arp, Victor Brauner und César Domela bilden die Schwerpunkte der Sammlungen. Aber auch deutsche Maler sind stark vertreten. Natürlich finden sich auch Werke weltbekannter Künstler wie Picasso, Klimt, Monet, Rodin und Liebermann.
Die Terrasse des Museumscafés in der ersten Etage bietet einen besonders schönen Blick über die Ill und das Stadtviertel „La Petite France“.
 

Nationales Automobilmuseum

Das größte Automobilmuseum der Welt zieht jedes Jahr mehr als 200.000 Besucher an. In einer ehemaligen Wollspinnerei nur 5 Minuten von Mülhausen entfernt werden über 400 Modelle auf 25.000 m² ausgestellt. Die berühmte „Sammlung Schlumpf“, nach dem Gründer Fritz Schlumpf benannt, zeigt die schönsten und berühmtesten Autos der Welt. Bewundern Sie Bugatti, Ferrari, Hispano Suiza, Lotus, Rolls Royce und viele weitere Prachtstücke in den drei Themenbereichen Abenteuer Automobil, Autorennsport und Meisterwerke. Höhepunkte der Sammlung sind zwei Bugatti Royale sowie ein Rolls Royce Silver Ghost, der einst Charlie Chaplin gehörte.

Besucher können sich 28 verschiedene Filme ansehen. Auch für Kinder gibt es einiges zu erleben. So gibt es zahlreiche Animationen, Fahrsimulatoren, eine Minikartbahn und einen Spielbereich. Erwachsene können im Erlebnisbereich den Motor eines Oldtimers mit einer Kurbel starten oder das Rad eines Formel-1-Wagens wechseln. In einem besonderen Saal wird die Geschichte des Automobils von 1878 bis heute anhand von 243 Modellen dargestellt.
Dieses erst vor kurzem renovierte Museum bietet Unterhaltung für die ganze Familie und ist definitiv einen Besuch wert.
 
 

Schiffshebewerk Saint-Louis/Arzviller

Circa 5 km nördlich von Straßburg am Rhein-Marne-Kanal wartet eine technische Sehenswürdigkeit auf Sie: der Schrägaufzug von Saint-Louis/Arzviller. Seit 1969 ersetzt dieser „Fahrstuhl für Schiffe“ 17 Schleusen. Früher benötigte ein Lastkahn einen Tag, um den Höhenunterschied von 44,55 m zu überwinden. Heute dauert die Fahrt in dem mit Wasser gefüllten Trog gerade mal 4 Minuten. Auf einer schiefen Ebene wird dieser Trog auf Rollen nach oben oder nach unten bewegt.

Das Schiffshebewerk verbindet den Rhein-Marne-Kanal zwischen Nancy und Straßburg. Es existieren nur noch zwei weitere Konstruktionen dieser Art weltweit; eine in Belgien, eine in Russland. Das Schiffshebewerk Saint Louis/Arzviller ist jedoch das einzige derartige Bauwerk, das in Querbauweise angelegt wurde.
Regelmäßig werden halbstündige Führungen angeboten. Auf dem Gelände befindet sich auch ein kleines Museum in einem alten Lastkahn. Natürlich können Sie auch eine Schiffsrundfahrt auf dem Kanal mitmachen oder mit einem kleinen Zug am Kanal entlang fahren. Achten Sie bei Ihrer Anreise darauf, dass das Schiffshebewerk folgendermaßen ausgeschildert ist: "Le plan incliné". Parkmöglichkeiten sind direkt am Schiffshebewerk vorhanden.

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