Die Stadt Essen hat Sehenswürdigkeiten aller Art zu bieten. Von verschiedenen Museen über interessante Bauwerke und tolle Freizeitmöglichkeiten bis zu den alten Zechen der Region ist hier bestimmt für jeden Besucher das Richtige dabei. Wir haben Ihnen hier einige der interessantesten Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.
Highlights in Essen
Zeche Zollverein
Das Wahrzeichen des Ruhrgebiets, die Zeche Zollverein und die benachbarte Kokerei, zählen mit ihrer Bauhaus-Architektur zu den attraktivsten Zechen der Region, weshalb sie 2001 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden.
Das 1986
stillgelegte Steinkohlebergwerk wurde in den letzten Jahren zum bekanntesten Industriedenkmal und entwickelte sich zum Zentrum der Kreativwirtschaft im
Ruhrgebiet. Täglich wurden hier bis zu 10.000 Tonnen Steinkohle zu Koks verarbeitet. Lange Zeit galt die Zeche Zollverein dabei als modernste Kokerei in Europa.
Über 140 Jahre lang spielte sie zudem eine wichtige Rolle für die Steinkohleförderung, die 1986 eingestellt wurde. Die Kokerei folgte einige Jahre später. Heute nimmt die Zeche Zollverein als Industriedenkmal und Kulturzentrum eine wichtige Rolle ein.
Europäische Route der Industriekultur
Die Zeche Zollverein nimmt einen wichtigen Ankerpunkt in der Europäischen Route der Industriekultur ein. Bei der ERIH (vom eng. European Route of Industrial Heritage) handelt es sich um ein von der EU gefördertes Projekt, das das Erbe und die Hinterlassenschaften der Industrialisierung stärken und weitergeben soll.
Dabei werden sowohl Orte als auch Bauwerke touristisch attraktiv gemacht. Die Zeche Zollverein gehört bei der ERIH, die neben Deutschland auch Großbritannien, Frankreich und einige weitere europäische Industriestaaten passiert, zu den bedeutendsten Standorten der industriellen Geschichte.
Kultur in der Zeche Zollverein
Nach der Stilllegung der Kohleförderung und –verarbeitung kaufte das Land Nordrhein-Westfalen die Zeche Zollverein und stellte das Gelände unter Denkmalschutz. Nach langjährigen Sanierungsarbeiten wurden hier immer weitere kulturelle Einrichtungen geschaffen.
So finden Besucher hier den Museumspfad "Weg der Kohle", ein Besucherzentrum der Europäischen Route der Industriekultur, das Ruhr Museum, den Kunstschacht Ruhrmuseum und vieles mehr. Verschiedene Führungen informieren über die Geschichte des Bergwerks und den Abbau der Kohle. Veranstaltungen wie Workshops oder Konzerte sorgen für interaktive Kommunikation mit den Besuchern.
Messe Essen
Mehr als 50 Messen finden jedes Jahr in der Ruhrstadt statt. Mit einer Fläche von rund 110.000 m² gehört das Gelände der Messe Essen dabei zu den größten Ausstellungsplätzen in Deutschland. Dabei stehen 18 Hallen und eine Galeria sowie 27 Kongressräume, 12.000 Parkplätze und 20.000m² Freigelände für nationale und internationale Ausstellungen zur Verfügung.
Auch die Grugahalle im angrenzenden Grugapark gehört zur Messe Essen – hier finden regelmäßig große Veranstaltungen wie Konzerte und Shows statt. Die rund 50 Ausstellungen, die hier pro Jahr stattfinden, wenden sich sowohl an Fachbesucher als auch an das interessierte Publikum.
Zu den Fachmessen gehören zum Beispiel die IPM (Internationale Fachmesse Pflanzen, Technik, Floristik), die Hogatec (Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung) oder die Equitana (Pferdefachmesse). Zu den angebotenen Publikumsmessen gehören beispielsweise die jährlich im Februar stattfindende "Reise/Camping", die "Essen Motor Show" oder die "Internationalen Spieltage".
Adresse
Messeplatz 1
20357
Hamburg
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Bedeutende Bauwerke in Essen
Neue Isenburg
Die Neue Isenburg ist eine Burgruine aus dem 13. Jahrhundert. Im heutigen Essener Stadtteil Bredeney gelegen, wurde sie nach dem Vorbild der Isenburg in Hattingen errichtet, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts zerstört wurde.
Die Ruine der Neuen Isenburg wird heute als Bau- und Bodendenkmal geschützt. Erbaut wurde die Neue Isenburg ursprünglich aus Ruhrsandstein. Mit einer Größe von etwa 135 mal 45 Metern gehört sie zu den größten Festigungsanlagen der Region. Sie ist heute für die Öffentlichkeit frei zugänglich und kann besichtigt werden.
Alte Synagoge
Ein besonders schönes Gebäude in Essen ist die Alte Synagoge. Sie gehört zu den am besten erhaltenen jüdischen Bauten aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Errichtet wurde es zwischen 1911 und 1913 als jüdisches Gotteshaus, heute dient es als „Haus jüdischer Kultur“. Grund für den Bau der Synagoge war die stetig wachsende jüdische Gemeinde um die Jahrhundertwende.
Neben einem großen Hauptraum mit einer Orgel und mehreren Emporen befanden sich hier zum Beispiel auch eine Bibliothek, ein Gemeindesaal, ein Garten und einige Rabbinerwohnungen. Wegen ihrer massiven Bauweise überstand sie sowohl die judenfeindlichen Bewegungen der Nationalsozialisten als auch den zweiten Weltkrieg, so dass sie heute mit einer Gesamtlänge von 70 Metern und ihrer 37 Meter hohen Kuppel als die größte freistehende Synagoge nördlich der Alpen gilt. Nachdem die im Krieg beschädigte Ruine lange Zeit ungenutzt blieb, entschied sich die jüdische Gemeinde für den Bau einer neuen Synagoge, die alte wurde zum Museum für Industriedesign umfunktioniert, wodurch ihre ursprünglichen Elemente verloren gingen.
Nachdem diese Ausstellung durch einen Brand zerstört wurde, entschied sich die Stadt Essen für die Rekonstruktion der ursprünglichen Gestaltungsart sowie für die Einrichtung der Institution "Alte Synagoge" als Begegnungsstätte. Dabei werden viele Veranstaltungen organisiert, die sich mit dem jüdischen Leben, der Kultur und Religion befassen. Führungen für Kinder und Erwachsene, Diskussionsabende, Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen und vieles mehr sorgen für lehrreiche und interessante Stunden in der Alten Synagoge Essen.
Essener Münster
Der Dom Essen, auch als Essener Münster bekannt, befindet sich mitten im Zentrum von Essen am Burgplatz. Durch seine bereits über 1000-jährige Geschichte hat der heutige Dom Essen nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Bau zu tun. Zahlreiche Umbauten orientierten sich an den Stilrichtungen der jeweiligen Zeit und am Geschmack der Herrscher.
Der Dom Essen fasziniert seine Besucher vor allem durch seine bedeutenden Kunstwerke und Sammlungen. Heute ist der Domschatz Essen für die Öffentlichkeit zugänglich und kann besichtigt werden. So kann man hier zahlreiche Werke aus ottonischer Zeit wie die goldene Kinderkrone Ottos III., ein Zeremonialschwert oder einen siebenarmigen Bronzeleuchter bewundern. Auch Messgewänder, Ringe von verstorbenen Essener Bischöfen sowie einige Messkelche, Handschriften und Skulpturen gibt es zu entdecken.
Adresse
Kettwiger Str. 42
45127 Essen
Dazu gehört neben der im 10. Jahrhundert angefertigten Idasäule, dem aus dem 14. Jahrhundert stammenden Grabmal Altfrids, dem Gründer der Stadt Essen, oder der aus Sandstein gefertigten Figurengruppe der "Grablegung Christi" auch der Domschatz Essen.
Er zählt zu Deutschlands wichtigsten Sammlungen aus dem Bereich der kirchlichen Kunstwerke. Im Laufe der langen Geschichte sammelte sich hier eine Menge an bedeutsamen und wertvollen Gegenständen an, die im Zuge der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts erst an die Pfarrgemeinde, in der Mitte des 20. Jahrhunderts schlussendlich an das Bistum Essen übergingen.
Rathaus in Essen
Das Rathaus ist in jeder Stadt ein wichtiger politischer Mittelpunkt, der als Zentrum der jeweiligen Stadt auch als Anziehungspunkt für Urlauber fungiert. So ist es auch in Essen. Mit einer Höhe von über 100 Metern ist es auch von weither sichtbar. Dabei hat das heutige Rathaus Essen jedoch nicht mehr viel mit seinen Vorgängerbauten zu tun.
Heute befindet sich das neue Rathaus am Porscheplatz. In 23 Etagen befinden sich hier zahlreiche Büroräume. Wer einen beeindruckenden Blick über Essen und einen Teil des Ruhrgebiets erleben möchte, hat in der 22. Etage die Möglichkeit dazu. Mit den alten Essener Rathäusern hat der Stahl-Beton-Bau dabei nicht mehr viel gemeinsam. Allein die Stadtpatronen Cosmas und Damian findet man auch in dem neuen Bau – als Sandsteinfiguren im Eingangsbereich.
Schloss Borbeck
Im Essener Stadtteil Borbeck befindet sich das gleichnamige Schloss Borbeck. Dieses wurde als Residenz für Klostervorsteherinnen in Essen genutzt und im Laufe seiner langen Geschichte stetig verändert. Die damalige barocke Stilrichtung findet man bis heute in vielen Teilen des Bauwerks wieder.
Der Schlosspark wurde erst viele Jahre später für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Schloss Borbeck relativ unbeschadet. Die Stadt Essen kaufte und restaurierte es, um es als Bürogebäude für die Stadtverwaltung zu nutzen. Seit den 1980er Jahren steht das Gelände unter Denkmalschutz und wird als Kultur- und Begegnungsstätte genutzt. Ausstellungen, Konzerte, Kurse der Volkshochschule und Vorträge ziehen regelmäßig viele Besucher an. Seit einigen Jahren kann hier auch die Ausstellung „Schloss Borbeck und die Fürstäbtissinnen“ bewundert werden.
Neben dem Schloss Borbeck, seiner Architektur und Angeboten ist natürlich auch der Schlosspark ein beliebtes Ausflugsziel. Heute kann man auf verschlungenen Wegen durch die grüne Oase flanieren und das Flair der barocken Anlage genießen. Im östlichen Bereich wird eine als Amphitheater gestaltete Arena unter freiem Himmel für zahlreiche Veranstaltungen genutzt.
Adresse
Schloßstraße 101
45355 Essen
Villa Hügel
Als besonders beeindruckender Bau in Essen gilt die Villa Hügel. Im Essener Stadtteil Bredeney gelegen, wird sie von einem 28 Hektar großen Park umgeben. Seit den 1950er Jahren wird die Villa Hügel für verschiedene Kulturveranstaltungen genutzt. Das Haus bietet seinen Besuchern in den historischen Räumen einen Blick in die Vergangenheit und beherbergt die "Kulturstiftung Ruhr". Diese fördert das geistige Leben in den Industriegroßstädten durch unterschiedliche Aktivitäten. Dazu gehört die finanzielle Unterstützung des "Fotografischen Dokumentationsarchivs zur Geschichte der Industrialisierung an der Ruhr" im Ruhr Museum mit seinen rund 480.000 Fotos, Diapositiven und Negativen.
Der 28 Hektar große Hügelpark rund um die Villa Hügel lädt Naturliebhaber zu weitläufigen Spaziergängen ein. Ursprünglich sollte die Grünanlage sowohl zur Repräsentation als auch zur Erholung und zur Versorgung der Anwohner mit Obst und Gemüse dienen.
Nach dem Tode Alfred Krupps, der sich hauptsächlich auf den Anbau heimischer Pflanzen konzentrierte, wandelte sich das Aussehen des Parks. Seine Nachfahren legten mehr Wert auf exotische Pflanzen und begannen mit einer großen Orchideenzucht. Der Hügelpark zu einem Englischen Garten umgestaltet, so dass das heutige Anwesen nicht mehr viel mit der ursprünglichen Grünfläche zu tun hat.
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Ruhr Museum in Essen
Das Ruhrgebiet gehört zu den wichtigsten industriellen Standorten Deutschlands und Europas. Das Ruhr Museum beschäftigt sich mit der Entstehung und Geschichte sowie der Kultur und Natur dieser Region. Untergebracht ist die Ausstellung seit 2008 in der ehemaligen Kohlewäsche in der Zeche Zollverein.
Durch ständiges Wachstum der Sammlung zog das Ruhr Museum häufiger um, bis es 2008 in seiner heutigen Stätte landete. Besucher des Ruhr Museums finden hier interessante Informationen und Ausstellungsstücke zu Geologie, Bodenschätzen, Sozialgeschichte und Industrialisierung des Ruhrgebiets.
Weiterhin beherbergt die Einrichtung ein großes Fotoarchiv, die in wechselnden Sonderausstellungen präsentiert werden. Vorträge, Filmreihen und ein umfangreiches museumspädagogisches Angebot lassen keine Fragen zum Ruhrgebiet offen.
Adresse
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen/Ruhr
Öffnungszeiten
Mo-So: 10:00-18:00 Uhr
Mineralienmuseum
Neben der Hauptausstellung in der Kohlewäscherei der Zeche Zollverein bietet das Ruhr Museum Besuchern einige Außenstellen, die sich mit weiteren interessanten Themen rund um das Ruhrgebiet beschäftigen.
Dazu gehört das Mineralienmuseum in Essen-Kupferdreh in einem denkmalgeschützten Schulgebäude, in dem eine umfangreiche geowissenschaftliche Sammlung bewundert werden kann. Besucher erfahren hier alles über "Kohle – Das schwarze Gold", "Tiere der Urzeit", "Mammut, Mensch und Feuerstein" und vieles mehr.
Margaretenhöhe
Margaretehnhöhe ist eine nach ihrer Gründerin Margarethe Krupp benannte Siedlung, die sie zwischen 1909 und 1938 errichten ließ. Dabei verfolgte sie das Ziel, den Angestellten der Firma Krupp ein angenehmes und doch zweckmäßiges Wohnen zu ermöglichen.
Heute zieht die Siedlung mit ihren architektonisch schönen Häusern mit Erkern, Fensterläden aus Holz und Giebeln sowie den verarbeiteten Natursteinen und der bepflanzten Umgebung viele Besucher an. Seit 1987 steht Margarethenhöhe unter Naturschutz. Eine vom Ruhr Museum eingerichtete Musterwohnung verdeutlicht die damalige Wohnweise.
Kulturlandschaft Deilbachtal
Die Kulturlandschaft Deilbachtal präsentiert den Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Zwischen Essen-Kupferdreh und Velbert-Nierendorf befinden sich mehrere denkmalgeschützte Industriegebäude, die besichtigt werden können.
Den Mittelpunkt stellt der aus dem 13. Jahrhundert stammende Deilmannsche Bauernhof mit der Deiler Mühle und dem Deilbachhammer dar. Hinzu kommen Überreste aus der Herstellung von Holzkohle und bauliche Reste einer frühen deutschen Eisenbahnstrecke sowie einer pferdebetriebenen Schmalspurbahn.
Geologischer Wanderweg
Am Nordufer des Baldeneysees befindet sich der "Geologische Wanderweg Baldeneysee". Auf einer Länge von 10 Kilometern gibt es dabei viel zu entdecken: Felswände und ehemalige Steinbrüche zeigen verschiedene Gesteinsarten, die sich farblich voneinander absetzen. Lange Risse, Gesteinsverschiebungen und Brüche dokumentieren die Kraft, die im Erdinneren herrscht.