Ötztal Sehenswürdigkeiten

Das Ötztal und seine Umgebung bietet viele Sehenswürdigkeiten. Entdecken Sie die heimatliche Kunst, die historische Lebensweise der Ureinwohner und die atemberaubenden Naturerlebnisse. Neben den geschichtlich geprägten Gemeinden können Sie die Skipisten erkunden oder sich bei Wellnessangeboten verwöhnen lassen.
 

Highlights im Ötztal

Timmelsjoch

Die Timmelsjoch Hochalpenstraße führt von der Nord- in die Südtiroler Alpenwelt. Der Grenzpass zwischen Österreich und Italien existiert bereits seit 1919. Die Fahrt durch die Ötztaler Gletscher nach Meran bis in den Süden über das 2509 Meter hohe Timmelsjoch ist ein atemberaubendes Erlebnis für jeden Urlauber im Ötztal. Die so genannte "heimliche Lücke" in den Alpen ermöglicht den Besuchern unvergessliche und faszinierende Einblicke in die schönsten Gebiete Tirols. Vor langer Zeit gelangten die ersten Siedler über das Timmelsjoch in das Innere des Ötztals. Durch die zahlreichen Halte- und Aussichtspunkte ist das Timmelsjoch heute eine sehr beliebte und bekannte Strecke für Motorrad- und Mountainbiketouren. Auf dem Timmelsjoch verläuft die Europäische Wasserscheide und trennt die Ötztaler Alpen von den Stubaier Alpen. Es gilt als eine der attraktivsten Strecken mit seinen lang gezogenen Kurven und seiner wundervollen Aussicht. Der höchstgelegene Straßengrenzübergang Österreichs ist in den Sommermonaten von Juli bis Oktober von 7:00 bis 20:00 Uhr für die Besucher geöffnet und mautpflichtig. Im Winter ist das Timmelsjoch wegen oft starken Schneefalls aus Sicherheitsgründen geschlossen.
 

Ötzi Fundstelle

Mit der Entdeckung von "Ötzi", dem Mann aus dem Eis, begann der Aufschwung der Ötztaler Touristik. Der Fund des Mannes, der auch als "Mumie von Similaun" bezeichnet wird, wurde am 19.09.1991 von zwei deutschen Touristen entdeckt und gilt bislang als ältester Fund einer aus der Kupfersteinzeit konservierten Leiche in Mitteleuropa. Die Fundstelle war eine Gletcher-Querrinne, in der "Ötzi", wie die Mumie durch seinen Fundort im Ötztal genannt wird, durch das Gletschereis konserviert werden konnte. Im Sommer 1991 taute das Eis jedoch aufgrund eines sehr heißen Sommers auf und legte Teile frei, die normalerweise unter ewigem Eis liegen. Der über 5000 Jahre alte Mann wurde mit einer Ausrüstung in einer Höhe von 3200 Metern Höhe gefunden. Zu seiner Ausrüstung zählten ein Bogen aus Eibenholz sowie ein Fellköcher, der mit Pfeilen gefüllt war. Die Ötzi Fundstelle ist über einen Wanderweg erreichbar, der in Vent startet und durch das Niedertal bis hin zur Similaunhütte führt. Die Fundstelle wird von Touristen nicht nur wegen des geschichtlichen Hintergrunds besichtigt - ganz in der Nähe befindet sich ein weiteres Highlight, der so genannte "Hohle Stein".
 

Hängebrücke Rofenhöfe

In Regionen mit vielen Bergen und Tälern findet man neben festen Brücken und unterirdischen Tunneln auch häufig Hängebrücken, die Fußgängern den Weg über kleinere Schluchten ebnen. Die Hängebrücke Rofhöfen im Ötztal ist eine solche Brücke - mit einer Länger von 46 Metern erstreckt sie sich über die 31 Meter hohe Rofnerschlucht. Nur etwa zwei Kilometer vom Ort Vent entfernt, finden Urlauber hier die höchstgelegene Gemeinde der Ostalpen. Auf über 2000 Metern Höhe siedelten hier bereits im 13. Jahrhundert Schafhirten, heute gibt es hier mehrere Höfe, die das ganze Jahr über bewirtschaftet werden. Die Überquerung der von den Brüdern Klotz im Jahre 1967 erbauten Hängebrücke Rofenhöfe galt damals noch als eine anstrengende und nicht ganz ungefährliche Angelegenheit. Mittlerweile wurde die Hängebrücke gut gesichert und zuletzt im Jahre 2006 renoviert. Damals wie auch heute ermöglicht die Brücke den Besuchern einen tiefen und atemberaubenden Einblick in die darunter liegende Schlucht. Die imposanten Eindrücke, die man auf dem Weg über die Hängebrücke sammelt, lassen Bergprofis sowie Wanderneulinge gleichermaßen staunen und sind einen Besuch der Hängebrücke auf jeden Fall wert. Nicht weit entfernt liegen die Ötzi-Fundstelle sowie der Hohle Stein aus dem Steinzeitalter.
 

Natur im Ötztal

Stuibenfall

Der Stuibenfall ist der größte Wasserfall in Tirol. Die Gletscher der Eiszeit haben hier ein umwerfendes Naturspektakel hinterlassen. Der in Umhausen-Niederthai gelegene Wasserfall entspringt in Zwieselbachferner und Grastalferner und fällt bei einer Höhe von 159 Metern mit bis zu 2000 Litern Wasser pro Sekunde in die Tiefe. Highlight des Stuibenfalls ist die wundervolle Beleuchtung, die den Wasserfall jeden Mittwoch zwischen 18 und 22 Uhr erhellt. So entsteht eine ganz besondere Stimmung, die zu einer romantischen Wanderung in den Abendstunden einlädt. Zum Stuibenfall führen mehrere Wanderwege, eine Hängebrücke und Steintreppen. Das Wanderparadies bietet weiterhin im Zeitraum von Mai bis Oktober eine kostenlose Familienwanderung mit Laternenführung an. Neben den Wanderwegen bietet der Stuibenfall eine einzigartige Kletterarena. Hier können Kinder wie auch Fortgeschrittene und Profis neben dem Wasserfall das Naturschauspiel erleben. Die Kletterwege sind ausreichend gesichert und können auch von ungeübten Kletterern bestiegen werden. Entlang der Kletter- und Wanderwege wurden zudem fünf Aussichtsplattformen errichtet, die einen faszinierenden Ausblick über den Stuibenfall und die nähere Umgebung ermöglichen.
 

Hohler Stein

Der Hohle Stein, der sich in unmittelbarer Nähe der Ötzi Fundstelle befindet, ist ein weiteres steinzeitliches Highlight der Tiroler Alpenwelt. Die in 2050 Meter Höhe gelegene winzige Höhle diente in der Steinzeit als Hirten- und Jägerstation. Nach dem Fund von Ötzi wurde die Gegend rund um den Ort Vent nach weiteren historischen Spuren untersucht. Dabei stieß man auf den 10 Kilometer entfernten Hohlen Stein. Hierbei fiel der Stein besonders durch seine ungewöhnliche Form auf. Die Vorderseite wird durch einen Pfahl getragen und durch eine Wand aus Ästen seitlich geschützt. So konnten in der Steinzeit bis zu acht Jäger Unterschlupf und Schutz vor Kälte und wilden Tieren im Hohlen Stein finden. Besonders beeindruckend sind die eingeritzten Zeichen in der Felswand sowie der detailliert gebaute Steinthron an der Oberseite des Steins. Dieser wurde damals wohl als Aussichtspunkt für die Hirten und Jäger verwendet. Die archäologischen Ausgrabungen um den Hohlen Stein zeigten außerdem, dass die Region schon ab 8.000 vor Christus zu den Jagdrevieren der Mittelsteinzeit gehörte.
 

Seenplatte Obergurgl/Hochgurgl

Die in Obergurgl/Hochgurgl gelegene Seenplatte erreicht man, wenn man sich auf die nördlich abfallenden Wiesenwege auf den Weg macht. Entlang des Wanderwegs, der einen mittleren Schwierigkeitsgrad aufweist, kann man bereits die eindrucksvolle Natur von Obergurgl/Hochgurgl erleben. Der Panoramaweg bietet eine tolle Aussicht auf die Umgebung, so dass hier bereits die Besteigung ein tolles Erlebnis ist. Nach circa 1,5 Stunden entlang des Bergweges, bei einem Höhenunterschied von 740 Metern, gelangt man an die wunderschöne Seenplatte. Von hier aus kann man die einzigartige Aussicht sowie den Blick in die weite Landschaft und die Gurgler Gletscherwelt genießen. Die Seenplatte Obergurgl/Hochgurgl ist der zentrale Teil des Ötztaler Naturparks und bietet eine außerordentliche Vielfalt an hochalpinen Blütenpflanzen. Der See ermöglicht fleißigen Wanderern nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch einen Platz zum Ausruhen und Kraft tanken. Im Winter verwandelt sich die Region in ein beliebtes Skigebiet, das durch Schneesicherheit, über 100 Pistenkilometern, 24 Skiliften und einen beeindruckenden Blick auf die umliegenden Berge und Gletscher besticht.
 
 

Museen im Ötztal

Turmmuseum

Das in Oetz gelegene Turmmuseum vereint bewusst die Moderne mit der Tradition des Ortes. Das am Eingang des Ötztals gelegene Museum fällt besonders durch seine baulichen Details auf. Der Name "Turmmuseum" bezieht sich nämlich weniger auf die ausgestellten Objekten, sondern auf das Museumsgebäude, ein Turm im Zentrum des Ortes Oetz aus dem Mittelalter. Damals diente dieser als Wohnsitz der Landadelsfamilie, im 17. Jahrhundert wurde er als Verwaltungssitz des Klosters Frauenchiemsee genutzt. Im Inneren des Museums spiegeln sich die Moderne und die Vergangenheit wider. Das Mobiliar zeigt die mittelalterlichen Wohnverhältnisse sowie die großzügig eingerichteten Räume der Neuzeit auf. Neben der Einrichtung werden zahlreiche Kunstwerke wie Bilder, Skulpturen und Fotografien ausgestellt. Ein besonderes Merkmal des Turmmuseums ist die Präsentation von Werken mit religiösen Themen, aber auch die Malerei alpiner Landschaften, an denen viel bekannte einheimische Künstler beteiligt waren, stellt einen Schwerpunkt dar. Zusätzlich zur Dauerausstellung sorgen wechselnde Sonderausstellungen für Abwechslung. So finden Besucher des Turmmuseums hier saisonabhängig spannende Ausstellungen über weihnachtliche Kunst, Werke von heimischen Künstlern, touristische Kunst oder historische Bücher.
 

Heimat- und Freilichtmuseum

Das Heimat- und Freilichtmuseum in Längenfeld dokumentiert den bäuerlichen Alltag und Lebensstil der Ötztaler Vergangenheit und ist gleichzeitig ein bäuerlich-sozialkundliches Museum. Es besteht aus einem Haupthaus und wird durch verschiedene Nebengebäude und landwirtschaftliche Anlagen ergänzt. Der Komplex wird durch die Wasserkraft des Lehnbaches betrieben. Die einzelnen Ausstellungsräume sind unterschiedlichen Themen gewidmet, die die Besucher durch Lesen, Hören und Sehen mit allen Sinnen erleben können. Im Heimat- und Freilichtmuseum können die Gäste einiges über die Verarbeitung von Milch, Wolle und Flachs sowie über die Geschichte des Volkes lernen. Das historische Museum existiert bereits seit dem 17. Jahrhundert, der Vorratsspeicher wurde sogar schon um 1500 errichtet. Die geschichtliche Dokumentation des Heimat- und Freilichtmuseums reicht sogar bis in die Mitte des 20. Jahrhundert hinein. Die reiche Ansammlung an verschiedenen Geräten und Möbeln bietet eine exakte Dokumentation und einen nahen Einblick in die Lebens- und Arbeitswelt der Vergangenheit. Das Heimat- und Freilichtmuseum ist nur in den Sommermonaten zwischen Juni und September geöffnet.
 

Das Ötzi Dorf

Er ist der berühmteste Ötztaler, obwohl er seit 5.000 Jahren tot ist. Die Gletschermumie "Ötzi", 1991 am Hauslabjoch von einem deutschen Ehepaar im ewigen Eis entdeckt, gilt als Weltsensation. Der Mann aus der Spätsteinzeit bot der Wissenschaft ganz neue Erkenntnisse, wie unsere Vorfahren vor Jahrtausenden lebten. Im "Ötzi-Dorf" bei Umhausen wird die Ära der Steinzeitmenschen wieder lebendig. Eine eindrucksvolle Hüttenanlage mit Opferplatz, Brotbackofen, Karrenwagen und Kammergräbern wurde auf dem 11.000 Quadratmeter großen Freilichtmuseum errichtet und der Besucher fühlt sich zurückversetzt in eine Zeit, als unsere Urahnen jeden Tag ums Überleben kämpfen mussten.

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