Sehenswürdigkeiten in der Schleiregion
Naturschutzgebiet Geltinger Birk
Das Naturschutzgebiet „Geltinger Birk“ befindet sich auf einer Halbinsel in der Flensburger Förde und ist geradezu ein Muss für jeden Besucher der Schlei und der Geltinger Bucht. Die „Geltinger Birk“ umfasst rund 773 Hektar Land und ist vor allem bei Vogelkundlern und Vogelliebhabern bekannt. In der vielfältigen Landschaft lassen sich das ganze Jahr über rund 170 verschiedene Vogelarten beobachten.
Aber nicht nur für Vogelfreunde ist das Naturschutzgebiet einen Besuch wert. Das Schutzgebiet dient vor allem dem Erhalt der vielfältigen Küstenregion und der sich vor Ort befindlichen Flora und Fauna. So findet man hier seltene Pflanzenarten wie die Stranddiestel oder den Echten Meerkohl.
Weiterführende Links
Förderverein Integrierte Station Geltinger Birk e.V.
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Ein weiteres Highlight der „Geltinger Birk“ sind die Konik-Wildpferde, die im Naturschutzgebiet angesiedelt wurden und die man dort in freier Wildbahn beobachten kann. Sie sollen gemeinsam mit hier ansässigen schottischen Hochlandrindern dabei helfen, die Weidelandschaften zu erhalten. Ausgiebige Wanderungen und Spaziergänge stellen ein echtes Naturerlebnis dar.
Wer neben der Wanderung auch noch einiges über die landschaftlichen Gegebenheiten erfahren will, kann an geführten Touren mit dem Naturschutzwart teilnehmen.
Schloss Gottorf
Unweit von Schleswig befindet sich das Schloss Gottorf, welches zu den wichtigsten Bauten Schleswig-Holsteins gezählt wird. Das Schloss beherbergt die Stiftung Schleswig-Holsteiner Landesmuseen. Im Laufe der Zeit musste sich das Schloss Gottorf zahlreicher Umbauten unterziehen, so dass es sich von der ursprünglich mittelalterlichen Burg zu einem Barockschloss entwickelte.
Im Gebäude selber befinden sich das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte und das Archäologische Landesmuseum. Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte schickt seine Besucher auf eine Reise durch die Geschichte der Kunst vom Mittelalter bis zur modernen Kunst der Gegenwart. Das Archäologische Museum im Schloss Gottorf beeindruckt mit mehr als drei Millionen Ausstellungsstücken, welche die Geschichte Nordeuropas von der Steinzeit bis zum Mittelalter darstellt. Ebenso beeindruckend und schön wie das Gebäude und die Museen sind die Gärten und Parkanlagen, die sich terrassenartig um das Schloss legen.
Wikinger-Museum Haithabu
Eine Zeitreise der ganz besonderen Art können Besucher des Wikinger-Museums Haithabu antreten. Die seit dem Jahre 1985 betriebene Ausstellung unweit der Stadt Schleswig ist Teil der Stiftung Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum und dokumentiert beispielgebend die Wikingerkultur. Der Standort des Museums befindet sich unweit des historischen Siedlungsplatzes der einstigen Wikingersiedlung Haithabu. Im Mittelalter war die Stadt einer der bedeutendsten Handelsplätze im Nordseeraum.
Haithabu ist seit Jahrhunderten verlassen und rief seit mehr als einhundert Jahren Archäologen auf den Plan. Das Areal zählt zu den wertvollsten archäologischen Bodendenkmälern in Holstein. Das Wikinger-Museum Haithabu präsentiert zahlreiche Funde in seiner Schausammlung. Als bedeutendes Exponat gilt ein im einstigen Hafen geborgenes Langschiff, welches originalgetreu rekonstruiert wurde.
Entlang eines Fußweges erreichen Urlauber das angeschlossene Freilichtmuseum, wo Teile der Wikingersiedlung und des Hafens wieder aufgebaut wurden. Übers Jahr finden im Wikinger-Museum Haithabu zahlreiche Veranstaltungen statt. Den Abschluss der Events bildet die traditionelle Herbstmesse.
Gut Oestergaard
Ein lohnendes Ausflugsziel bei einem Urlaub in der Schlei ist das Gut Oestergaard in Steinberg. Hier findet man Angebote für Kultur und Aktivitäten in der Natur.
Das Gut Oestergaard – was nichts anderes bedeutet als Ostenhof – erhielt seinen Namen bereits im 16. Jahrhundert, als er an den östlichen Rand Steinbergs verlegt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Familie Lempelius den Besitz erwerben, die es sich langfristig zur Aufgabe machte, Landwirtschaft, Tourismus und Kultur miteinander zu kombinieren. Dieses Konzept ist bis heute sehr erfolgreich.
Im Sommer strömen regelmäßig zahlreiche Menschen zum Gut Oestergaard, um durch ein riesiges Maislabyrinth zu irren. Das Netz aus Wegen, Sackgassen und Kreuzungen ist ca. drei Kilometer lang und es gibt insgesamt fünf Stempelstationen, die die mutigen Wanderer passieren müssen. Wer den Ausgang ohne Hilfe findet, darf sich über eine kleine Überraschung freuen.
Die angeschlossene Kulturscheune bietet regelmäßige Kulturveranstaltungen wie Märkte oder Konzerte unterschiedlicher Musikrichtungen an.
Auch das Reiten auf Pferden und Ponys, Bootsfahrten, ein Spielplatz sowie das Wandern über einen Naturlehrpfad gehören zum Programm. Ein Garten-Café bietet selbst gebackenen Kuchen, so dass niemand hungrig nach Hause gehen muss.
Hollandwindmühle AMANDA
Die Hollandwindmühle AMANDA in Kappeln ist mit einer Höhe von 30 Metern die höchste Windmühle Schleswig-Holsteins und steht seit 1977 unter Denkmalschutz. Sie wurde bereits 1888 erbaut und diente der Energiegewinnung durch Wind. Direkt daneben wurde ein Sägewerk errichtet, das heute ebenfalls zu besichtigen ist. Die Maschinen des Sägewerks wurden durch die Windmühle angetrieben, während bei Windstille eine Dampfmaschine zum Einsatz kam – diese ist leider nicht mehr erhalten.
Bis zum Jahre 1964 war die Hollandwindmühle AMANDA in Kappeln im Betrieb. Seit 1976 gehört sie der Stadt Kappeln und ist Sitz der Touristeninformation sowie das Aushängeschild der Stadt. Sie bietet Urlaubern die Möglichkeit, die öffentliche Galerie zu nutzen und einen herrlichen Ausblick über die Stadt und die Umgebung bis hin zur Ostsee zu genießen.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Trauzimmer der Mühle. Viele Paare aus ganz Deutschland kommen jährlich nach Kappeln, um sich in historischem Ambiente das “Ja-Wort“ zu geben. Im Jahr 1990 wurden sowohl Mühle als auch Sägewerk als Kulturdenkmal eingetragen.
Schleimuseum Kappeln
Der Schleswig Holstein Tag im Jahre 1989 diente als Anlass für die Eröffnung des Schleimuseums in Kappeln. Bereits zwei Jahre früher wurde der Museumsverein Kappeln gegründet, welcher die Eröffnung des Museums auf den Weg brachte und das Konzept umsetzte. Die Ausstellung ging aus einer privaten Initiative hervor und wird ehrenamtlich betrieben. In mühevoller Kleinarbeit wurde in einstigen Lagerhallen in der Kappelner Mittelstraße ein ansprechendes Museum geschaffen, welches sich im norddeutschen Raum einen Namen gemacht hat und jährlich von tausenden Einheimischen und Feriengästen besucht wird.
Das Schleimuseum in Kappeln macht mit der Kulturlandschaft Schlei vertraut und ist besonders für Schüler eine gelungene Möglichkeit, sich Wissen unterhaltsam und spielerisch anzueignen. Gezeigt werden zahlreiche historische Fotos von Landschaften und Gebäuden. Die Blicke der Besucher auf sich ziehen auch die zahlreichen Schiffsmodelle und die umfangreiche Sammlung an Buddelschiffen. Auch Handwerk und Handel in der Schleiregion werden anschaulich dokumentiert. Zu sehen sind ebenso vielerlei maritime Gerätschaften und ein Schlei-Fischerkahn. In der Sommersaison kann das Schleimuseum in Kappeln dienstags bis samstags von 10 bis 12.30 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17 Uhr besichtigt werden. Im Winterhalbjahr öffnet die Ausstellung ihre Pforten auf Anfrage.
Thingplatz Guly Thing in Stoltebüll
Guly Thing in der Ortschaft Stoltebüll ist ein im Jahr 2003 nach dem Vorbild historisch überlieferter Schriften und Zeichnungen rekonstruierter Thingplatz. Dafür wurde hier ein Steinkreis aus Findlingen errichtet. Später folgte ein Dolmen, eine aus unbehauenen Steinen errichtete Grabstätte, sowie der Wiederaufbau eines Platzes, an dem 1820 ein Runenstein gefunden wurde.
Ein Thingplatz ist mit einer Art Freilichttheater zu vergleichen, in dem politische Kundgebungen oder gerichtliche Verhandlungen stattfanden. Nach altem germanischem Recht wurden diese Gerichts- und Volksversammlungen als Thing bezeichnet. Unter dem Vorsitz des Oberhauptes wurden diese Versammlungen an Thingstätten, die meist etwas erhöht und stets im Freien lagen, abgehalten. Die Termine für die Versammlungen wurden bereits im Vorfeld genau festgelegt und richteten sich nach äußeren Einflüssen wir den Mondphasen. Später wurden diese Versammlungen bereits als erste Form der Demokratie angesehen. In skandinavischen Ländern findet man das Wort „Thing“ bis heute in Parlamenten oder Gerichten.
Der Thingplatz in Stoltebüll ermöglicht Besuchern auf den Spuren unser germanischen Vorfahren zu wandeln und mehr über die Geschichte zu erfahren.