Sevilla Sehenswürdigkeiten

Das Zentrum der Provinz Sevilla bildet im westlichen Teil der Region gelegen, die gleichnamige Hauptstadt. Neben ihrer Funktion als bedeutender Handels- und Industrieplatz ist sie auch eines der Touristenzentren von Spanien. Mit ihren mehr als 700.000 Einwohnern, den sogenannten Sevillanos, ist sie darüber hinaus auch nach Madrid, Barcelona und Valencia die viertgrößte Stadt der iberischen Halbinsel. Sevilla ist geprägt vom Kontrast zwischen dem Einfluss der Natur und den imposanten Bauten. Zahlreiche Türme formen das Erscheinungsbild der Stadt und bieten so von allen Seiten einen beeindruckenden Anblick. Vor allem in der Altstadt mit ihren historischen Bauten, zahlreiche davon Teil des UNESCO Weltkulturerbes, gibt es viel zu sehen.
Kathedrale von Sevilla
Kathedrale von Sevilla
© Cyntia Motta / Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0]
Torre del Oro
Torre del Oro
© Julo / Wikimedia Commons [gemeinfrei]
Alcázar de Sevilla
Alcázar de Sevilla
© Daniel Csorfoly / Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0]



Highlights in Sevilla

Kathedrale von Sevilla

Als drittgrößte Kirche der Welt, nach der St. Paul’s Cathedral in London und dem Peterdom im Vatikan, lockt die Kathedrale in Sevilla jedes Jahr zahlreiche Besucher in die andalusische Metropole. Zwischen 1401 und 1519 wurde sie im Stil der Gotik auf den Ruinen einer arabischen Mezquita Mayor aus dem 12. Jahrhundert erbaut. Durch ihre Geschichte und Architektur steht sie zudem seit 1928 unter Denkmalschutz und wurde im Jahr 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Beeindruckt die Kathedrale von Sevilla bereits mit ihrem äußeren Erscheinungsbild, so bietet sich im Inneren ein ebenso prunkvoller Anblick. Einzigartige Bildnisse, Gräber und erstaunlich detaillierte Holzschnitte, die das Leben von Jesu Christi und Mariä verdeutlichen, sind einige der Besonderheiten, die die Besucher in den Kapellen dieses Bauwerkes erwarten. Ebenso sehenswert ist die Orgel und das Minarett Giralda der einstigen Moschee, das heute den Turm der Kathedrale und ein Wahrzeichen der Stadt bildet. Ebenfalls zu nennen sei an dieser Stelle das Grabmal für Christoph Kolumbus, dessen Sargträger die Königreiche Aragón, Navarra, León und Kastilien verkörpern. 

Maestranza Stierkampfarena

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Sevilla ist die zwischen 1761 bis 1881 erbaute Maestranza Stierkampfarena. Mit ihrer eindrucksvollen Größe bietet sie Platz für bis zu 12.500 Zuschauer und bildet zusammen mit der Las Ventas in Madrid eine der wichtigsten Stierkampfarenen von Spanien. Vor allem aufgrund der Geschichte und der Tradition wird die Arena häufig von Besuchern aufgesucht. Die Fassade, die sich in ocker und weiß gestaltet und die Säulen aus Marmor, auf denen sich das Dach stützt, prägen das Erscheinungsbild der Maestranza und lassen sie im typisch mediterranen Stil erscheinen. Die Sperrsitzabteilungen, die 1914 mit Backsteinen umhüllt wurden, bergen unter ihrer neuen Hülle noch immer die Originalsteine. Besonderes Highlight der Arena ist neben den Veranstaltungen auch das Museum, das sich im Inneren befindet. Bilder und Fotografien sowie Stierkampfanzüge und vieles mehr zeugen von der Geschichte des Stierkampfes und geben Interessierten so einen Einblick in die Traditionen der Stadt und der Region. 

Torre del Oro in Sevilla

Geschichtlich Interessierte erwartet in Sevilla der Torre del Oro, übersetzt der Goldturm. Dieser militärische Turm ist das Überbleibsel der einstigen Stadtmauer und trägt seinen Namen vermutlich aufgrund einer gelben Kachelverkleidung über dem Fensterkranz, die durch die Sonne golden reflektiert wird. Errichtet wurde er im 13. Jahrhundert durch einen Gouverneur der Almohaden. Ein besonderes Merkmal des Bauwerks sind die Dutzend Kanten. Aufgrund der militärischen Funktion weist der Turm keinerlei Verzierungen auf. Die Strenge des Bauwerks wird lediglich durch einen Kranz aus Doppelfenstern aufgelockert. Um die Hafeneinfahrt zu schützen wurde darüber hinaus eine Kette über den Fluss gespannt. Vollendet wurde die Konstruktion im Jahre 1760 von Sebastian Vander Borcht. Die Nutzung des Torre del Oro veränderte sich im Laufe der Jahre von einem Gefängnis über eine Lagerstätte für Edelmetalle, die in Übersee von der Silberflotte in das Land geschifft wurde, bis hin zu einem Schifffahrtsmuseum, das es heutzutage beherbergt. Hier präsentieren Modelle, Seekarten, historische Dokumente und nautische Instrumente die Geschichte der Schifffahrt. 

Alcázar von Sevilla

Ein besonderes Highlight erschließt sich den Besuchern von Sevilla bei einer Besichtigung des Alcázar der Stadt, dem mittelalterlichen Königspalast. Die ursprüngliche Nutzung und der damit verbundene Grund zur Errichtung dieses Bauwerks lag in einer maurischen Befestigungsanlage. Durch Erweiterungen in den darauffolgenden Jahren entwickelte es sich jedoch zunehmend zu einem Palast. Die erste Bevölkerungsgruppe, die diesen Bautyp nutzte, waren dabei die Almohaden, die den Palast Al-Muwarrak an dieser Stelle errichteten. Der überwiegende Teil dieser Anlage wurde etwa seit 1364 auf den ehemals maurischen Ruinen gebaut. Noch heute gilt der Alcázar von Sevilla als eines der besterhaltenen Beispiele für die Architektur der Mudéjares. Durch Erweiterung weiterer Monarchen in den darauffolgenden Jahrhunderten beeinflussten auch weitere Stilarten und Epochen das Bauwerk. Auf diese Weise entstanden unter anderem gotische Bauteile unter der Herrschaft von Philipp II., den Katholischen Königen, Karl V. und vielen weiteren. Besonders sehenswert sind hier die Kuppel und die Hufeisenbögen des Salón de los Embajadores, der Garten El Patio del Yeso und vieles mehr. Ein Besuch des Alcázar Sevilla lohnt sich somit auf jeden Fall.  

Archivo General de Indias

Inmitten des Stadtviertels Santa Cruz in Sevilla befindet sich ein weiteres der zahlreichen UNESCO Weltkulturerben, die Andalusien interessierten Besuchern bietet. Das Archivo General de Indias oder auch Indienarchiv genannt beherbergt zahlreiche bedeutende Dokumente bezüglich des spanischen Kolonialreiches. Das Bauwerk, das seit 1987 den Titel Weltkulturerbe trägt, wurde während des frühen Barock zwischen 1676 und 1697 errichtet. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Archiv durch die Entwürfe des Architekten Juan Domínguez und die Umsetzung dieser durch Leonardo de Figueroa. Zum Hauptsitz des Archivs wurde es jedoch erst im Jahre 1785, in deren Zuge es zu weiteren Renovierungen am Gebäude kam, um die Akten und Dokumente optimal zu verwahren. Diese verdeutlichen die Geschichte von Spanien sowie dessen Vermögen in der Zeit zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Sehenswert sind hier vor allem die Marmortreppe im Inneren sowie die Kirche, deren Dach und Wände zahlreiche Malereien des Künstlers Valdés Leal aufweisen. Ebenso finden sich hier diverse Skulpturen, Altarbilder und eine eindrucksvolle Kanzel. 

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