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Entdecken Sie die verschiedensten Aspekte der faszinierenden Stadt Wismar und besuchen Sie die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Neben den Highlights lohnt auch ein Abstecher zu bedeutenden Bauwerken und informativen Museen. Wir zeigen Ihnen, welche Sehenswürdigkeiten von Wismar Sie auf keinen Fall verpassen sollten.
Highlights in Wismar
Alter Hafen
Einer der
beliebtesten touristischen Anziehungspunkte in Wismar ist der Alte Hafen. Wismar entwickelte sich durch die geschützte Lage an der Wismarer Bucht bereits früh zu einem wichtigen Handelsplatz und zu einer der bedeutendsten Städte Europas zur Hansezeit.
Heute findet man hier gleich mehrere Häfen: den Alten Hafen, den Westhafen, den Überseehafen, den Segelhafen und den etwas außerhalb gelegenen Yachthafen Wendorf. Während in letzteren Boote jeder Größenordnung liegen, hat der Alte Hafen heute keine wirtschaftliche, dafür aber eine
historische Bedeutung.
Er wurde bereits vor dem industriellen Zeitalter errichtet und ist heute der Hauptanlaufpunkt der Urlauber in Wismar sowie Spielort der jährlich im Sommer stattfindenden
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, ein Musikfestival, das bereits seit 1991 jedes Jahr viele begeisterte Musikfans anzieht.
Zudem findet man hier einige historische Häuser und Segelschiffe, die das hanseatische Flair der Stadt widerspiegeln. Hierfür hat es sich der Verein "Alter Hafen Wismar e.V." zur Aufgabe gemacht, durch die Präsentation historischer Segelschiffe das maritime Stadtbild zu erhalten und das Flair des Hafens aus der Vergangenheit vermitteln. Durch einige Hotels, Restaurants und Bars ist es hier vor allem im Sommer sehr quirlig, so dass ein richtiges Urlaubsgefühl entsteht. Hier finden Urlauber auch das für Wismar berühmte Baumhaus aus dem 18. Jahrhundert.
Wasserkunst
Die Wasserkunst Wismar befindet sich mitten auf dem Marktplatz im Herzen der Altstadt. Dabei handelt es sich um einen steinernen Brunnen im Stil der Renaissance. Der Grund für den Bau war der stetig ansteigende Trinkwasserbedarf der Hansestadt, der in der Mitte des 16. Jahrhunderts durch den Wachstum Wismars und die steigenden Bevölkerungszahlen einen neuen Höhepunkt erreichte.
Nachdem viele hölzerner Brunnen den Bedarf nicht mehr befriedigen konnten, beschloss der niederländische Architekt Philipp Brandin im Jahr 1579 den Bau der Wasserkunst auf dem Marktplatz. Obwohl Brandin den Bau bereits begonnen hatte, wurden über Jahre fortwährende Streitigkeiten über den Brunnen zwischen dem Rat und der Bürgerschaft ausgefochten. Die einen fanden ihn zu teuer, andere sahen in ihm eine reine Zierde, jedoch keinen sinnvollen Zweck. Bevor es zu einer Entscheidung kam, verstarb Philipp Brandin. Fertig gestellt wurde der Brunnen vom Lübecker Heinrich Dammert 1602.
Tittentasterstraße
Eine Wismarer Kuriosität ist die "Tittentasterstraße" mitten in der Altstadt, die leicht anrüchige Vermutungen über die Namensgebung aufkommen lässt. Lediglich ein Straßenschild über einem vertieften Hauseingang direkt am großen Marktplatz weist auf die wohl einst enge Seitengasse hin. Aufgrund der engen Bebauung liegt die Vermutung nahe, dass der Straßenname einfach vom Körperkontakt herrührt, der sich nicht vermeiden ließ, wenn zwei Passanten gleichzeitig die Gasse durchquerten.
Wahrscheinlicher aber ist, dass der Name tatsächlich durch das Abtasten von Brüsten in eben jener Straße entstand. Durch das Abtasten überprüfte man früher die Stillfähigkeit von Ammen, welche sich bei der Aussicht auf eine Einstellung in der Gasse aufstellten und ihre Dienste anboten. Viele wohlhabende Familien haben früher nicht nur die Kindererziehung, sondern auch die Milchversorgung einer Amme anvertraut.
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Bedeutende Bauwerke in Wismar
Rathaus von Wismar
Das Rathaus Wismars bestimmt das Bild am weitläufigen Marktplatz der alten Hansestadt. Der Markt nimmt eine Fläche von 10.000 Quadratmetern ein und zählt zu den größten und schönsten Platzanlagen in Norddeutschland. Beinahe die
komplette Nordseite des Platzes wird vom Wismarer Rathaus beherrscht. Das Gebäude wurde von Hofbaumeister Johann Georg Barca geplant und entstand in den Jahren 1817 bis 1819.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden an dem klassizistischen Bauwerk Veränderungen vorgenommen, welche einer Vorstellung von sozialistischer Architektur entsprachen. Heute wurde die ursprüngliche Form des Rathauses Wismar wiederhergestellt. Der schlichte Putzbau wurde aufwendig saniert. Über dem Eingang des Rathauses befindet sich ein von dorischen Säulen getragener Balkon. Im östlichen Seitenflügel ist der prächtige Festsaal zu finden. Sehenswert ist auch der gotische Keller mit seinem Kreuzrippengewölbe. Urlauber können hier eine Ausstellung besichtigen. Gezeigt werden alte Stadtansichten und archäologische Fundstücke aus dem Wismarer Raum.
Das Rathaus von Wismar
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Alle Infos auf einen Blick
- • Dauerausstellung "Wismar - Bilder einer Stadt"
- • Dienstag bis Samstag ab 10.00 Uhr geöffnet
- • kostenloser Eintritt
Adresse
Rathaus Wismar
Am Markt 1
23966 Wismar
Alter Schwede
Der Alte Schwede ist das
älteste Bürgerhaus in der Hansestadt Wismar und wurde bereits um 1380 erbaut. Das von einem wohlhabenden Kaufmann in Auftrag gegebene gotische Backsteinhaus wurde zunächst als Gewerbe- und Handelsgebäude genutzt. Sehenswert ist es vor allem durch seine
besondere Bauweise mit den für die Zeit typischen Treppengiebeln und den reich verzierten Fenstern. Im Erdgeschoss befanden sich zu Beginn Wohn- und Geschäftsräume. Im Jahr 1878 wurde die erste Gastwirtschaft "Zum Alten Schweden" eröffnet, welche dem Haus seinen bis heute währenden Namen gab und dort ca. 100 Jahre ansässig war.
Der Name sollte vor allem an die Zugehörigkeit der Hansestadt Wismar zu Schweden von 1648 bis 1803 erinnern. Nach aufwändigen Restaurier- und Rekonstruktionsarbeiten an dem historischen Backsteinhaus wurde hier 1989 erneut ein Restaurant eröffnet, das bis heute seine Gäste bewirtet. Die historischen Fenster, die gotische Bauweise, der offene Kamin und die überall befindlichen Schiffsmodelle im Inneren vermitteln eine ganz besondere Stimmung und lassen die angebotenen Gerichte in dem historischen Ambiente noch besser schmecken.
Marienkirche
Das Stadtbild Wismars ist neben den historischen Hansehäusern auch durch die drei Stadtkirchen geprägt. Die höchste von ihnen ist die Marienkirche, die sich im Zentrum der Altstadt befindet. Zudem ist sie auch eines der ältesten Gebäude der Hansestadt. Der Bau der damals 36 Meter langen und 16 Meter hohen Hallenkirche begann um das Jahr 1260 und dauerte etwa 10 Jahre. Nachdem später einige Teile abgerissen wurden, begann eine zweite Bauphase: Hierbei entstand ein Umgangschor mit Kapellenkranz sowie eine Basilika aus den Steinen der abgerissenen Hallenkirche. Vorbild war die Marienkirche in Lübeck.
In der Folgezeit entstanden einige Kapellen, Hallen und eine Sakristei. Am Ende der Bauphase wurde der aus dem ersten Bau noch vorhandene Turm auf eine Höhe von 80 Metern aufgestockt. Er erhielt somit eine wichtige Funktion als Seezeichen, an dem sich nahende Schiffe auf der Ostsee orientieren konnten. Nachdem die Marienkirche Wismar im Zweiten Weltkrieg durch Bombardierungen stark beschädigt wurde, beschloss man im Jahr 1960 die Sprengung des Langhauses und des Chores. Der Turm blieb stehen, da er nach wie vor als wichtiges Seezeichen gilt.
Nikolaikirche
Durch die Lage am Meer und ihre Funktion als wichtiges Handelszentrum zur Zeit der Hanse war Wismar in der Vergangenheit Anlaufpunkt und Wohnort zahlreicher Seefahrer und Fischer. Ihnen zu Ehren wurde im 14. Jahrhundert die Nikolaikirche errichtet. Seit 2002 und der Ernennung von Teilen der Wismarer Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe steht auch die Nikolaikirche auf dieser Liste. Ihr Kirchenschiff ist mit 37 Metern das vierthöchste Kirchenschiff in Deutschland und liegt nur knapp unter der Lübecker Marienkirche. Damit gehört sie zu den beeindruckendsten Werken der Spätgotik in Norddeutschland.
Der Bau begann 1381 und dauerte etwa 100 Jahre. Der ursprünglich 120 Meter hohe Turm wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch einen Sturm zerstört, wodurch auch ein Teil der Inneneinrichtung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Erst 150 Jahre später, in der Mitte des 19. Jahrhunderts, wurden die Beschädigungen endgültig beseitigt und die Turmhöhe etwa um die Hälfte reduziert. Da die Nikolaikirche im Zweiten Weltkrieg mit nur geringen Schäden relativ glimpflich davon kam, konnten diese in kurzer Zeit repariert werden. In den 1960er Jahren wurde auch das Dach erneuert. Heute stellt die Nikolaikirche einen markanten Punkt in Wismars Stadtbild und einen wahren Publikumsmagneten dar.
Georgenkriche
Bei der Georgenkirche Wismar handelt es sich um die größte gotische Kirche der Stadt. Das Bauwerk entstand im 13. Jahrhundert und wurde nach dem Schutzpatron Sankt Georg benannt. Die Georgenkirche galt als Kirche der Landesherren und Handwerker. Der Bau besticht durch seine Eigenständigkeit und bewegt sich architektonisch von der Lübecker Marienkirche weg, welche vielen Bauten der Backsteingotik in Norddeutschland als Vorbild diente.
Im II. Weltkrieg wurde das Gotteshaus schwer zerstört und verblieb zunächst als Ruine. Erst mit der deutschen Wiedervereinigung wurde mit der Sanierung der Georgenkirche Wismar begonnen. Das Projekt wurde im Jahre 2010 beendet und kostete 40 Millionen Euro. Die dreischiffige Basilika verfügt über ein Querhaus, Einsatzkapellen und einen flachen Chorabschluss. An der Westfassade bildet der unvollendete Turm einen weiteren markanten Blickfang. Ein mit 42 Heiligenfiguren bestückter Hochaltar gilt als wertvollstes Stück der Inneneinrichtung. Die Georgenkirche Wismar soll in Zukunft als Gotteshaus und Kulturkirche dienen. Geplant ist auch, eine Aussichtsplattform zu schaffen.
Wassertor
Das Wassertor Wismar ist ein
Relikt der alten Stadtbefestigung, welche einst fünf große Tore umfasste. Einzig das Wassertor überdauerte die Jahrhunderte und setzt heute am Alten Hafen einen stimmungsvollen Akzent. Das Bauwerk entstand im Jahre 1450 als Musterbeispiel norddeutscher Backsteingotik. Dem Wassertor Wismar kam in der mittelalterlichen Stadt eine besondere Bedeutung zu. Es handelte sich um das einzige Stadttor, welches den Zugang vom Hafen zur Stadt gewährleistete.
Der spätgotische Giebelbau zählt zu den ältesten Profanbauten Wismars und gilt als beliebtes Fotomotiv. Das Wassertor Wismar umfasst drei Etagen, welche lichtdurchlässig gestaltet wurden. Über dem Torbogen verläuft ein weißes Band. Um in der unmittelbaren Umgebung des Wassertores Wismar ein ansprechendes bauliches Ensemble zu schaffen, wurden Teile der historischen Stadtmauer nachgebaut. Die aufgestellten Bastionskanonen stellen ebenfalls einen historischen Bezug zur Hansezeit her. Im Wassertor Wismar hat der Verein Club Maritim seinen Sitz.
Das Wassertor in Wismar
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Baumhaus
Das Baumhaus Wismar ist ein Hafengebäude aus der Barockzeit. Es wurde im 18. Jahrhundert im Alten Hafen Wismar errichtet. Seinen Namen verdankt es einem schwimmenden Langholz, dem so genannten "Baum", der an der Stelle des Hauses für die Absperrung des Hafens bei Dunkelheit oder Gefahr genutzt wurde. Dabei sollten ungebetene Schiffe vom Alten Hafen Wismar ferngehalten werden.
Vor allem die zwei vor dem Eingang stehenden Schwedenköpfe zählen zu den Wahrzeichen Wismars. Die barock bemalten Herkulesbüsten sollen an die fast drei Jahrhunderte andauernde Schwedenherrschaft erinnern. Bereits im Jahr 1672 erstmals erwähnt, stellen die heutigen Schwedenköpfe jedoch nur Duplikate dar, da die Original-Köpfe 1902 durch ein finnisches Schiff beschädigt wurden.
Das Baumhaus in Wismar
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Thomas Kohler /
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Karstadt Stammhaus
Karstadt ist eine der bekanntesten Warenhausketten in Deutschland. Gegründet wurde sie bereits im Jahr 1881 durch Rudolph Karstadt, als dieser mit dem ersten Warenhaus in Wismar den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Traditionsunternehmens legte. Wismar gilt somit als Gründungsstadt der Kaufhauskette. Der damalige Name des Karstadt Stammhauses lautete "Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft Karstadt".
Obwohl es am Ende des 19. Jahrhunderts noch üblich war, beim Kauf von Waren individuelle Preise auszuhandeln, wich Karstadt von diesem Konzept ab und führte Festpreise ein – mit Erfolg! In den nächsten Jahren eröffneten in ganz Norddeutschland weitere Filialen. Zu Beginn der 20er Jahre wurde Karstadt in eine AG umgewandelt. Als das Geschäft 50-jähriges Jubiläum feiern konnte, gehörten bereits etwa 30.000 Mitarbeiter zum Unternehmen, die in 89 Filialen beschäftigt waren.
Karstadt Stammhaus in Wismar
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Der Gründer Rudolph Karstadt verlor kurz darauf im Zuge der Weltwirtschaftskrise sein gesamtes privates Vermögen und starb 1944 in Schwerin. Der Erfolgsgeschichte der Warenhauskette tat dies jedoch keinen Abbruch. Trotz wiederkehrender Probleme inklusive einem Insolvenzverfahren in den Jahren 2009 und 2010 gehört sie heute zu den größten Warenhäusern Europas. Das Karstadt Stammhaus in Wismar ist heute die kleinste Filiale. Es befindet sich in einem viergeschossigen Jugendstilbau und wurde bereits umfassend renoviert und erneuert, um den Kundenwünschen gerecht zu werden.
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Museen in Wismar
Technisches Landesmuseum PhanTECHNIKUM
PhanTECHNIKUM
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Das Technische Landesmuseum möchte den Rahmen einer herkömmlichen Ausstellung sprengen und präsentiert sich seit dem Sommer 2012 als nach modernsten Gesichtspunkten konzipiertes Erlebnismuseum. Besonders Kinder haben viel Spaß daran, wenn es heißt: "Anfassen erlaubt". Die Technikgeschichte Mecklenburg Vorpommerns wird nicht nur anschaulich, sondern auch kurzweilig und unterhaltsam dokumentiert.
Die Ausstellung wurde im Jahre 1961 als "Polytechnisches Museum" gegründet. In den Folgejahren waren die Sammlungen auf das Wismarer Glashaus und den Schweriner Marstall aufgeteilt. Mit dem Neubau des Erlebniszentrums an der Lübschen Burg ist es nun möglich, beide Sammlungen unter einem Dach und in einem ansprechenden Rahmen zu präsentieren. Besucher werden Originale und Nachbauten von Autos, Flugzeugen oder Schiffen besichtigen können.
Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken zählen ein Straßenbahnwagen aus den 1920-er Jahren und der Nachbau eines Jagdflugzeuges aus dem I. Weltkrieg. Das Technische Landesmuseum gliedert sich in die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Zahlreiche Modelle und Experimente zum Anfassen und Ausprobieren regen die Phantasie an und gestalten den Museumsbesuch kurzweilig.
Alle Infos auf einen Blick
- • Dienstag bis Sonntag ab 10.00 Uhr geöffnet
- • 7,00 € Eintritt
- • kostenloser Eintritt für Kinder unter 6 Jahren
Adresse
PhanTECHNIKUM
Zum Festplatz 3
23966 Wismar
Ferienwohnungen in Wismar
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